Liebe Leserin, lieber Leser, gute Neuigkeiten aus Hessen! Das Institute for Sustainability startet an der Universität Kassel und verbindet die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen in einem für Deutschland einmaligem Konzept.
Wissenschaftsministerin Angela Dorn, die ich letzthin (kulturpolitischen Spaziergang) getroffen habe, sagt: »Die Entwicklung hin zu einer nachhaltigeren Lebensweise ist eine der großen globalen Herausforderungen unserer Zeit. Um ihr zu begegnen, brauchen wir kluge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die sich vernetzen und inter- und transdisziplinär arbeiten. Genau dafür soll das Kassel Institute for Sustainability stehen«.Hessen Design begrüßt, dass die Universität Kassel mit Unterstützung des Landes Hessen aus dem 300-Professuren-Programm und dem Forschungs-Förderprogramm LOEWE dieses bundesweite Zentrum geschaffen hat. Genau dieses »Missing Link« als Verknüpfung von Forschung und Lehre hat an den hessischen Hochschulen gefehlt.Auch die Designdisziplin, als Transformations-Katalysator einer nachhaltigeren Gesellschaft, ist mit einer Professur beim Institute for Sustainability mit dabei. Die promovierte Designforscherin Susanne Ritzmann hat gerade ihre Antrittsvorlesung für Nachhaltige Produktgestaltung und -entwicklung an der Kunsthochschule Kassel gehalten. Darin und in unseren heutigen Branchen-News ist Aufbruchsstimmung spürbar!Ihre Cornelia DollackerLeiterin Hessen Design e. V.Bei Uns Erfolge aus der AGORA – Teil 1: Neue Designberater für die Designberatungsförderung RKW-Geschäftsführer Sascha Gutzeit berichtete am AGORA Round Table aus den Design- und Ressourcen-Effizienzberatungen, die das RKW in Kooperation mit Hessen Design durchführt!Dabei wies er auf die Notwendigkeit und den Fokus auf nachhaltiges Design hin und berichtete aus der Praxis: »In vielen Fällen bestimmt die Designplanung, der Materialverbrauch und die Abfallmengen vor allem die Energiebilanz. Produktdesign gekoppelt mit den Herstellungsprozessen muss deshalb noch sehr viel stärker für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft ausgerichtet werden. Durch Digitalisierung der Prozesse in Kombination mit Design können hier noch wichtige Potenziale gehoben werden.« Deshalb ist eine Designberatung ein ideales Angebot für Unternehmer, die ihre Produkte, Kommunikationsmedien, Leistungen und Abläufe weiterentwickeln möchten.Über das Statement von Herrn Gutzeit haben sich neue Designberater/-innen gefunden, die die hessischen KMUs zu den Herausforderungen unserer Zeit beraten möchten. Ob es um die Entwicklung oder die Optimierung eines Produkts oder um moderne Kommunikationsmedien geht, neben dem direkten gestalterischen Input beraten Designerinnen und Designer zu komplexen Entwicklungs- und Produktionsprozessen und geben so individuelle Lösungsansätze auf aktuelle Fragestellungen.Nutzen Sie die Vorteile und Chancen der Designberatung.Hessischen KMUs steht eine Förderung für Designberatung in Kooperation mit dem RKW Hessen zu. Melden Sie sich für einen der nächsten Termine an:Freitag, 05. Mai – Online-Beratung für hessische Unternehmen, Solo-Selbständige oder Existenzgründer/-innen von Cornelia Dollacker, Geschäftsführerin Hessen DesignMittwoch, 31. Mai – Beratung mit RKW-Berater Armin Domesle im HUB31 in DarmstadtMittwoch, 05.Juli ab 14 Uhr – gemeinsamer Beratungstag im Designhaus.Opening: virtual design house mathildenhöhe – Diskussion und Präsentation bei Kultur einer Digitalstadt am 12. Mai Das virtuelle Designhaus auf der Mathildenhöhe in Darmstadt wurde im Rahmen des Projektes »Hessen Design im Zeichen der Demokratie« der World Design Capital Bewerbung der Frankfurt-Rhein-Main-Region entwickelt. Für Hessen Design stellt das virtual design house mathildenhöhe einen wichtigen Schritt auf dem Weg des digitalen Wandels dar, denn es bietet einen Zugang zur reichen hessischen Designgeschichte wie auch zu aktuellen Designentwicklungen.So schaffen wir zukünftig einen barrierefreien Ausstellungszugang und öffnen die Tür gerade für eine junge Zielgruppe, die mit neuen Ausstellungsformen und Partizipationen im Netz experimentieren möchte. Dabei haben wir uns für die Open Source-Plattform Hubs von Mozilla entschieden, die keine Registrierung erfordert und äußerst einfach zu benutzen ist. Hessen Design initiiert damit eine interdisziplinäre Kooperation mit dem Verein Kultur einer Digitalstadt. Wir werden mit einem Expertenteam, dem u.a. studio Mux aus Mainz und Hochschulvertreter aus dem Bereich Szenografie angehören, Fragestellungen analoger wie digitaler Ausstellungsformate diskutieren und exemplarisch mit der VR-Brille austesten.Seien Sie dabei: am Freitag, 12. Mai 2023, 18.30 Uhr, Kultur einer Digitalstadt, Ludwig-Engel-Weg 1, Neue Künstlerkolonie Rosenhöhe, 64287 DarmstadtHow to: gerecht gestalten?! Kostenfreier Workshop für Studierende am Diversity Day Gestalterinnen und Gestalter aller Disziplinen haben einen bemerkenswerten Einfluss auf die wahrnehmbare Umwelt und damit eine gewisse Verantwortung. Was ist in Bezug auf die Gestaltung gerecht, was ungerecht?!Diese Fragen wollen die Workshop-Leiterinnen und Designerinnen Helena Kiefer & Teresa Laura Novotny gemeinsam mit den Teilnehmenden ergründen. Ob Produkte, Services, Medien oder Umgebungen gleichermaßen von allen Menschen genutzt und verstanden werden können, ist abhängig von deren Gestaltung. Wie hängen Gestaltung, Gerechtigkeit und Demokratie zusammen? Können wir Alltag, Produkte und Umgebungen gerecht gestalten? Und warum profitierten wir alle von vielfältigeren Gestaltungsansätzen? In einem dreistündigen Workshop wollen wir in lockerer Atmosphäre Inhalte erarbeiten, Beispiele evaluieren und diskutieren:Workshop für Studierende am Diversity Day am 23. Mai 2023 von 17–20 Uhr im DesignhausWorkshop für hessische kleine und mittlere Unternehmen am 14. Juli 2023. Save the dates!How to: gerecht gestalten?! bietet Workshops für Studierende, Interessierte und für KMUs zu Themen der Gerechtigkeit in der Gestaltung an und wird dafür aktuell vom Gleichstellungsbüro der Hochschule Darmstadt gefördert – im Rahmen des Ideenwettbewerbs »gendergerecht!«. Bei Fragen sind Helena Kiefer & Teresa Laura Novotny per Mail erreichbar. Anmeldungen bitte über Eventbrite.DTdF Festival-Eröffnung und Verleihung des 9. Merck-Preises Mit dem Thema »Tilt/Shift – Experiment als Normalzustand« werden die 12. Darmstädter Tage der Fotografie am 28. April bei uns im Designhaus mit der Verleihung des begehrten Fotografie-Preises und der Ausstellung der 14 Prämierten eröffnet.In den Fotografie-Ausstellungen geht es um die weltweiten Krisen, die uns ein langes Scheitern der bisher sicher geglaubten Handlungsfelder unserer Gesellschaft offenbaren. Obwohl es keinen Anspruch auf einen Normalzustand der Welt gibt, schwindet das Gefühl der Sicherheit für eine größer werdende Anzahl von Menschen: Sichtweisen und Gewissheiten verschieben sich. Das Versprechen, alles bleibt gut, löst sich gerade auf und lässt sich kaum noch in die Zukunft weiterführen.Auszug aus dem Programm der Darmstädter Tage der Fotografie:Freitag, 28. April: Bei guten Wetter werden die Rednerinnen und Redner, wie Darmstadts Oberbürgermeister Jochen Partsch, Karin Wolff, Geschäftsführerin Kulturfonds Frankfurt RheinMain, Tanja Zocher, Merck, Kulturreferentin und Alexandra Lechner, Merck-Preis-Jury und die Besucherinnen und Besucher im schönen Ambiente des Designhausgartens erwartet. Um 21 Uhr erfolgt dann die Eröffnung der Ausstellung im Foyer der Hochschule Darmstadt und im Museum Künstlerkolonie.Samstag, 29. April: Das Symposium bietet fünf Vorträge von Katrin Thomschke, Philip Gaißer, Alwin Lay & Alexander Basile, Peggy Bluth und Friedrich von Borries – Ort: Justus-Liebig-Haus in Darmstadt.Sonntag, 30. April 2023: Ausstellungsrundgang zu 12 von 18 Ausstellungsorten (von Ost nach West) – der genaue Zeitplan kann dem Festivalprogramm entnommen werden.Ausstellungen wird es an insgesamt 18 Orten geben, u.a. in der Hochschule Darmstadt, in der Deutschen Fotografischen Akademie und im Kunstforum der TU Darmstadt. Darmstädter Tage der Fotografie, vom 29. April bis 07. Mai 2023.Kolumne Cornelia Dollacker: Endlich wieder Salone del Mobile.Milano! Viele Designerinnen und Designer sind schon dort, weitere werden zum Wochenende noch folgen. Aber hat die größte und wichtigste Möbelmesse weltweit noch einen Mehrwert für Aussteller und Besucher?Umfangreiche Änderungen wurden in Mailand vorgenommen, um die Attraktivität des Salone wieder neu zu beleben. Dem Designthema wurde die Kunst und Architektur, mit unterschiedlichen Œuvren und Generationen von Kuratoren, an die Seite gestellt. Kombiniert wird sie mit der City of Lights, der internationalen Euroluce, die ein neues Ausstellungsdesign und Leitsystem vom Studio Lombardini22 erhalten hat, das inspiriert ist von der Struktur traditioneller italienischer Städte. Kurator Beppe Finessi und das forschungsorientierte Designstudio Formafantasma, die ökologische wie auch politische und soziale Kräfte untersuchen, setzen zusätzlich kritische »Constellations« zwischen die Pavillons. In der Stadt bietet der Showroom des Leuchtenherstellers Foscariniein besonderes Highlight zum Thema Licht! Ein wilder Garten sprießt aus den Wänden am Corso Monforte, der die Handschrift des Mailänder Designers trägt. Beim Salone aufgefallen ist mir noch die Eileen GrayTeppichausstellung mit einem interessanten Booklet der Designerin des Möbelherstellers ClassiCon.Schlussendlich noch die Enfants terrible des japanischen Designstudios nendo mit dem Künstler Daniel Arsham mit nendo makes. Daniel breaks!Anschauen Ausgezeichnet: 100 beste Plakate Zum 22. Mal hat der Wettbewerb »100 beste Plakate« zur Teilnahme aufgerufen. Die Gewinnerplakate für den Jahrgang 2022 stehen fest.Auch diese Ausgabe des Wettbewerbs ist ein DACH-Wettbewerb, denn die 100 prämierten Plakate bzw. Plakatserien stammen aus Deutschland (D: 48), Österreich (A: 9) und der Schweiz (CH: 41). Insgesamt hatte es 663 Einreichungen mit 2.298 Plakaten gegeben (im Vorjahr: 540 Einreichungen mit knapp über 2000 Plakaten). Das Plakat bleibt damit ein Schlüsselmedium, könnte man schlussfolgern. Es folgt eine Ausstellung der Prämierten im Kulturforum, Staatliche Museen zu Berlin – Eröffnung am 15. Juni 2023 und weitere Ausstellungen in DACH plus Korea. Zur Ausstellung erscheint ein Jahrbuch mit allen Gewinnermotiven. Eine Übersicht derer ist in Vorbereitung.Beim Wettbewerb kann die HfG Offenbach einen schönen Erfolg verbuchen: Aaron Auel, Master-Studiengang Kommunikationsdesign, hat es unter die 100 Besten geschafft. Auch die Plakate Paula Marie Heinrich und Daniel Jurkschat sowie ein Plakat von Biarna Diegmüller kamen in die zweite Jury-Runde. Ob unter den Prämierten auch Einreichungen der anderen hessischen Gestaltungshochschulen sind, ist derzeit noch nicht bekannt.Und außerdem … Ausgestellt: Demokratie – Vom Versprechen der Gleichheit im Historischen Museum Zum 175-jährigen Jubiläum der Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche hat das Stadtlabor gemeinsam mit Einwohnern Frankfurts eine Ausstellung zum Thema Demokratie erarbeitet. Ausgehend von Errungenschaften der Versammlung in der Paulskirche von 1848/49 sowie dem bundesdeutschen Grundgesetz hatte man über einen Zeitraum von acht Monaten einen Stadtlabor-Prozess geführt, zwischen Generationen und zwischen Disziplinen und so aus unterschiedlichen Blickwinkeln das Thema Demokratie ergründet. Die Ausstellung zeigt, was den Teilnehmenden als grundlegend für unsere Demokratie gilt, ihre jeweils persönliche Basis, von der aus weitergedacht und Zusammenleben gestaltet werden kann. Vier Themenbereiche behandeln die Fundamente der Demokratie, ihre Grenzen und Kämpfe bis hin zu Visionen für eine Demokratie der Zukunft. Die Ausstellung »Demokratie: Vom Versprechen der Gleichheit« eröffnet am 13. Mai 2023.Ausgewählt: Schönste Bücher aus aller Welt der Stiftung Buchkunst 14 Prämierte des internationalen Wettbewerbs des Jahres 2023 stehen fest. Die höchste Auszeichnung »Goldene Letter« ging an die Publikation »Susi + Ueli Berger. Kunst am Bau und im öffentlichen Raum 1968–2008« (Verlag Scheidegger & Spiess, Zürich), gestaltet von Dan Solbach, Fabian Harb und Maria Peskina. Mehr Edelmetall gab es mit einmal Gold, zweimal Silber. Prämiert wurden zudem fünf Bücher mit Bronze und fünf »Ehrendiplome« wurden verliehen. Die prämierten Bücher sind dänischer, deutscher, finnischer, griechischer, niederländischer, österreichischer, polnischer, schweizer und südkoreanischer Provenienz. Die Preisverleihung findet am 28. April am Stand der Stiftung Buchkunst auf der Leipziger Buchmesse statt.Helfen & Beraten Basishonorare für Soloselbständige im Kulturbereich: viele Worte, wenig Taten Die Variabilität und das Dumping von Honoraren für Soloselbständige im Kreativ- und Kulturbereich ist eine ernüchternde Tatsache, der bislang keine Honorarordnung der Berufsverbände Einhalt gewähren konnte. Nach Bekunden der Kultusministerkonferenz vom Oktober 2022 sollte sich das ändern.Dazu hat die KMK eine »Matrix zu Basishonoraren« für Soloselbstständige im Kulturbereich verabschiedet und veröffentlicht, die auch der Deutsche Kulturrat, als Spitzenverband der Bundeskulturverbände unterstützt. Der KMK geht es darum, auf Länderebene Verhandlungen zu den Basishonoraren mit den Berufs- und Fachverbänden bzw. Gewerkschaften des Kultur- und Mediensektors anzustoßen. Schaut man genauer hin, dann entbehrt die »Matrix zu Basishonoraren« der KMK einer konkreten Ausgestaltung und – man höre – der Designbereich kommt in der Matrix nicht einmal vor! (Anmerkung der redaktion: Die Matrix ist nur über die Suchfunktion auf der KMK-Website zu finden.)Auch der BDG Berufsverband Kommunikationsdesignprangert das Preis-Dumping im Bereich der Soloselbständigen an und verweist auf eine neue EU-Richtlinie, die kollektive Vereinbarungen für Soloselbständige erlaubt. Im Gegensatz zum Deutschen Kulturrat wird der BDG erfrischend konkret und bezieht sich auf eine Honorarumfrage der Initiative für Faire Honorare. Dafür wurden 3.645 Teilnehmende befragt, die viertgrößte Gruppe davon bildet der Bereich »Design/Grafik« mit 309 Personen. Zusätzlich wurden 7.250 Auftragsdaten gesammelt und ausgewertet. Im Mittelwert erzielten die Befragten im Bereich »Design« ein Jahresbrutto von 30.000 Euro. Ein erschreckendes Detail: nicht einmal drei Viertel der Befragten verfügen über eine Altersvorsorge. Auch die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft Verdi engagiert sich in dieser Richtung und hat den Vorschlag einer Honorarempfehlung des BDG aus 2021 aufgegriffen und weiterentwickelt. Der BDG seinerseits bietet mit einem Stundensatz-Kalkulator für Designleistungen ein Instrument, die eigene Lage in der Soloselbständigkeit zwischen Ist und Soll besser einschätzen zu können und so gerüstet in Honorarverhandlungen einzutreten.Viel Luft nach oben in der Designbranche: Ein Bericht zur Lage der Kultur- und Kreativwirtschaft Die Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft der Bundesregierung hat einen Monitoringbericht 2022 zur ökonomischen Lage der kreativen Metiers vorgelegt und bestätigt darin eine Erholung auf das Vor-Corona-Niveau.Das Titelbild des 156-seitigen Berichts erinnert auf den ersten Blick mit seinen Farben und Formen stark an Flammen. Gar nicht abgebrannt hingegen die Kennzahlen für 2021 des kreativen Gesamtmarkts: 1,8 Mio. Erwerbstätige in 226.000 Unternehmen haben in 2021 einen Gesamtumsatz von 175,4 Mrd. Euro erzielt – was 2,9 Prozent des BIP entspricht. Damit liegt der Umsatz 2021 wieder auf dem Wert von 2019 und sogar 5 Mrd. Euro über 2018. Und das mit guter Prognose: für 2022 ist von geschätzt 181,3 Mrd. Euro Umsatz auszugehen. Zum Vergleich: Die Bruttowertschöpfung der KKW 2021 hat mit 103,7 Mrd. Euro den Maschinenbau mit 101,0 Mrd. Euro überholt.Und wie ist es um den Teilmarkt der Designwirtschaft bestellt? Sie ist mit 20,2 Mrd. Euro Umsatz der viertgrößte Teilmarkt (nach Games, Presse und Werbung). Dabei muss man sich fragen, warum die Werbung nicht zur Designwirtschaft gehört? Sind in der Werbung nur Mediengestalter/-innen tätig? Die Designwirtschaft ist auch Spitzenreiter bei der Anzahl der Unternehmen: 52.139 waren es 2021 (Games: 41.255). Die Designwirtschaft liegt auch auf Platz 1 bei der Anzahl der Mini-Selbständigen: 72.268 Personen erzielten einen Jahresumsatz von weniger als je 22.000 Euro. Erschreckend, wenn man die gemeinhin als schlecht bezahlt geltende Darstellende Kunst vergleicht: gleich schlecht verdienten hier nur 47.591 Erwerbstätige. Noch ein Blick auf die Zweige der Designbranche: die Werbegestaltung ist mit gut 12 Mrd. Euro umsatzstärkster Teilmarkt. Alle übrigen Designdisziplinen sind verglichen damit Zweiglein: im Grafik- und Kommunikationsdesign sind es 1,6 Mrd. Euro; im Bereich Industrie-, Produkt- und Modedesign nur 0,8 Mrd. Euro. Noch viel Luft nach oben also. Den ganzen Bericht gibt es als Download.Mitmachen Yes, we are open: Der 6. Kreativwirtschaftstag am 26. Mai lädt ein Cross und Open Innovation betitelt der 6. Kreativwirtschaftstag sein Kernthema und wirbt mit »Yes we are open!«Gut, sich zu vergegenwärtigen, was denn mit den Begriffen gemeint ist. Cross Innovation, das meint kurz gesagt die disziplinübergreifende Kooperation von Kreativschaffenden mit Unternehmen mit dem Ziel der Entwicklung neuer Ideen und Konzepte. Open Innovation meint die Öffnung des Innovationsprozesses (z. B. von Unternehmen) und damit die Nutzung der Außenwelt zur Vergrößerung der möglichen Potenziale (Studien zum Thema: siehe u. a. Fraunhofer Gesellschaft).Mit Keynotes, Masterclasses und Challenges will der 6. Kreativwirtschaftstag konkretes Wissen vermitteln und zeigen, wie Innovationsprozesse gemeinsam mit der Kreativbranche zu neuen Lösungen in Handel, Mobilität, Energie und weiteren Branchen beitragen können. Hessen Design ist mit den Ergebnissen aus den World Design Capital Bewerbungsaktivitäten mit dabei und der Best-of Hessen Design Competition Ausstellung.Das weitere Programm widmet sich u.a. dem Komplex der »Gamification« (Spielifikation), der Anwendung spieltypischer Elemente in einem spielfremden Kontext. Playground am 26. Mai ist die Zeil 121 in Frankfurt. Zielrichtung: die Entstehung neuer Prozesse, Services, Produkte und Geschäftsmodelle – für eine zukunftsfähige und nachhaltige Wirtschaft und Gesellschaft. Die Teilnahme ist kostenlos, Anmeldung erforderlich.Veranstalter: Geschäftsstelle Kreativwirtschaft Hessen bei der HA Hessen Agentur GmbH im Auftrag des Hessischen Wirtschaftsministeriums. Mitwirkung und -gestaltung: Hessen Design e.V., see-Conference, Rat für Formgebung, gamearea-HESSEN, Deutscher Designer Club (DDC), Cluster der Kreativwirtschaft in Hessen (CLUK), heimathafen Wiesbaden, Handelsverband Hessen. Kooperationspartner ist das Kompetenzzentrum Kreativwirtschaft der Wirtschaftsförderung Frankfurt. Zirkuläres Design: Wege zur Circular Economy in Hessen Ein Zauberwort der Gegenwart ist jenes des zirkulären Wirtschaftens, kurz Circular Economy. Die Veranstaltungsreihe »Wege zur Circular Economy in Hessen« greift in loser Folge Perspektiven, Ansätze und Herausforderungen der Circular Economy auf.Gut, sich auch hier zu vergegenwärtigen, was denn mit dem Begriff gemeint ist. Circular Economy, kurz CE, bezeichnet (vereinfacht) ein Produzieren und Konsumieren, welches auf Teilen und Leasen (nicht Besitzen), die Wiederverwendung, Reparatur, Wiederaufbereitung und das Recycling existierender Materialien und Produkte beruht – und dies, so lange wie möglich. Ein Widerspruch zur schnelllebigen DNA westlicher Industriegesellschaften. Die Reihe des Technologielandes Hessen bietet dafür einen informativen Rahmen. Zur Teilnahme aufgefordert sind hessische Unternehmen jeder Couleur, die den Weg von linearem zu zirkulärem Wirtschaften gehen wollen.Die nächste Veranstaltung am 9. Mai widmet sich dem Thema »Zirkuläres Design«, dem Eckpfeiler der Kreislaufwirtschaft. Zirkuläres Design meint, über das reine Produktdesign hinaus, Aspekte wie Reparatur, Wartung, Instandhaltung und Rücknahmesysteme in das Design eines Produkts zu implementieren. Dabei geht es auch um die Entwicklung neuer Lieferketten, Kooperationen und Märkte. Die Veranstaltung am 9. Mai bietet Informationen zu technischer Produktentwicklung, Produktdesign und Geschäftsmodellen. Zudem will sie über den Informationswert hinaus mit den Teilnehmenden Fragen erörtern und diskutieren. Ort: House of Logistics & Mobility (HOLM) in Frankfurt (sowie online) – Zeit: 9.30 –15.30 Uhr – Anmeldung und weitere Informationen bei Technologieland Hessen.Noch kurz … Textil von morgen: »Innovations for Tomorrow Award« für Female Founders – nur bis 23. April Hess-Natur, die Marke für nachhaltige Mode aus natürlichen Rohstoffen, legt eine zweite Ausgabe ihres 2022 gestarteten Awards auf, den »Innovations for Tomorrow Award by hessnatur«. Der widmet sich dem wichtig erkannten Thema der Female Founders, denn: jedes 5. Start-up wird von Frauen gegründet. Und denen gilt dieser Wettbewerb, genauer gesagt: all jenen von Frauen gegründeten bzw. mit gegründeten Unternehmen, die nachhaltige, innovative und visionäre Lösungen für die Herausforderungen der Textilbranche von heute und morgen bereitstellen. Die Bewerbungsfrist endet am 23. April.Design-Perzeption: Designpreis für Inklusion – bis 15. August Allzu oft wird Design nur über visuelle Kanäle wahrgenommen und beurteilt. Dass Design auch über andere Sinne perzipiert wird, bleibt zumeist völlig unbeachtet. Die Wahrnehmungskanäle für Design zu erweitern, hat sich der seit 2019 ausgelobte Designpreis für Inklusion zum Ziel gesetzt und thematisiert in der neuen Wettbewerbsausschreibung alle Optionen: das Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Fühlen, Tasten und Orientieren sowie Aspekte des Verstehens, der Verständigung, der Sorge. Alles dies ist auch gestaltbar und so sollen die Einreichungen der Ausschreibung 2023 diesem Ansatz Rechnung tragen. »Be aware« richtet sich an Studierende, Absolvierende (Abschluss zwischen 2021-2023) und Promovierende im Fach Design bzw. Designwissenschaften an deutschen Hochschulen.Spaziergangswissenschaft: 3. Lucius Burkhardt Convention der Kunsthochschule Kassel am 17. Juni Ein ganzer Tag auf den Spuren von Lucius Burckhardt(1925–2003), Professor im Fachbereich Architektur, Stadtplanung und Landschaftsplanung an der Universität Kassel (1973–1997). Seine analytische Sicht auf die gestaltete Umwelt ist noch heute von großer Aktualität. Die 3. Lucius Burckhardt-Convention wird von Prof. Martin Schmitz und Studierenden im Studiengang Produktdesign an der KhK veranstaltet. Seit der 2. Convention 2017 wurde viel zu Annemarie und Lucius Burckhardt geforscht und veröffentlicht. Der Stand dessen ist Kern der 3. Convention – u.a. mit: Jürg Grassl über den Beginn der »Moderne« in den Alpen, Henriette Lutz & Joana Teixeira Pinho zu Annemarie Burckhardt, Philippe Koch über Burckhardt als Chefredakteur der Zeitschrift »werk«, Reto Bürgin über Verbindungen mit Bruno Latour, Anne Groß über ihre Arbeit zu Burckhardt am Tokyo Institute of Technology, und Günther Vogt und Thomas Kissling (ETH Zürich/Vogt Landschaftsarchitekten) stellen ihre Veröffentlichung »Anthologie Landschaft« von Lucius Burckhardt vor.Grüne Seefahrt: 2. Seaside Summerschool Die zweite Reise der Seaside Summerschool bietet sechs Studierenden aus den Fachbereichen Produkt- und Kommunikationsdesign eine Reise auf hoher See: Auf dem Doppelrumpf-Katamaran Vaka Okeanos, ausgestattet mit neuester Technik nimmt sie Kurs, das Thema Nachhaltigkeit und Ressourcen in naturnahem Erleben zu erforschen. Leinen los heißt es am 12. Juni in Saint-Raphaël (zwischen Cannes und Saint-Tropez), Rückkehr am 20. Juni. Die Bewerbung ist nur noch bis 21. April möglich. Veranstalter ist die greenD, König Friedrich GbR in Darmstadt.Nachhaken Der Rat für Formgebung zeigt 125 Iconic Awardies auf dem Salone del Mobile Wir haben im Dezember über die Ausschreibung berichtet – jetzt lassen sich die Ergebnisse sehen.Als Trendbarometer hatte der Wettbewerb Iconic Awards,ausgelobt vom Rat für Formgebung, die Besten aus Einrichtungsbranche und Interior Design gesucht. Nun werden dieser Tage die Prämierten in Szene gesetzt: beim Salone del Mobile, vom 18. bis 23. April in Mailand. Die offizielle Preisverleihung und Gewinner-Ausstellung folgt dann vom 4. bis 7. Juni im Rahmen der imm cologne 2023und der PASSAGEN Interior Design Week 2023 (beides in Köln). Zu sehen gibt es dann 125 Awardies: 18 Mal »Best of the Best« und sowie sage und schreibe 107 »Winner und Selection 2023«.Ausstellen & Tagen Location Designhaus Darmstadt Wussten Sie: Das Designhaus mit seinen repräsentativen Räumlichkeiten auf der Mathildenhöhe kann angemietet werden. Wir sind für kultur- und kreativwirtschaftliche Veranstaltungen, Experten-Meetings, Fachkongresse, Seminare und Workshops sowie Ausstellungen und Feierlichkeiten in 2022 gerüstet. Gerne stellen wir Ihnen ein individuelles Angebot zur Nutzung sowie auch für die Organisation und Bewerbung Ihrer Veranstaltungen zusammen. Informationen dazu auf unserer Website.Online-Designberatungstag – Wir unterstützen Sie – individuell, nachhaltig und wirkungsvoll Design hat sich zu einem der wichtigsten Innovationsinstrumente entwickelt, um die wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und ökologischen Herausforderungen unserer Zeit zu meistern. Ob es um die Entwicklung Ihres Unternehmens, Start-Ups oder die Optimierung eines Produkts in Gestaltung und Funktion geht – es lohnt sich Alleinstellungsmerkmale zu schaffen und moderne Kommunikationsmedien einzusetzen, um sich stärker zu positionieren. Jeden ersten Freitag im Monat können Sie sich als hessisches Unternehmen, Solo-Selbständige oder Existenzgründer/-in von Cornelia Dollacker, Geschäftsführerin Hessen Design, beraten lassen – online und auch wieder real. Hessischen KMUs steht eine Förderung für Designberatung in Kooperation mit dem RKW Hessen zu. Melden Sie sich für eine Onlineberatung per E-Mail an.